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Geschichte zum Sängerlied

Was lange währt, wird gut“… sagt das volkstümliche Sprichwort. „Was lange währt, ist gut“, hat wohl auch seine Berechtigung. Hundert Jahre sind eine lange Zeit! Im Schlager- und Vergnügungsgeschäft, das gewiss zu den schnelllebigsten Bereichen  unseres Lebens gehört, sind sie eine Ewigkeit. Hier einen Hit zu landen, der über Jahre bekannt bleibt und sogar noch gesungen wird, gehört zu den Sternstunden. Einer dieser Sternstunden schlug im August 1899 in Berlin  bei der Geburt des Finsterwalder Sängerliedes. Wilhelm Wolff, Komponist, Texter und Theaterpraktiker schrieb es für seine Burleske „Die Sänger von Finsterwalde“, die er mit der Herrengesellschaft „Hamburger Sänger“ in den Germania- Prachtsälen in der Berliner Chausseestraße 103 aufführen wollte.

Der Schwank, am 3. September erstmals aufgeführt, geriet bald in Vergessenheit; das Liedchen von den Finsterwalder Sängern hingegen eroberte sich die Hauptstadt Berlin. Jeder Handwerksbursche pfiff es, jedes Dienstmädchen trällerte es. Finsterwalder Sänger waren in aller Munde. Erfolge ziehen magisch Teilhaber an. Andere Komponisten und Textautoren schrieben neue Varianten und Fassungen des Sängerliedes, so dass es um 1900 in Deutschland kaum einen Ball oder ein Vergnügungskonzert gab, in dem nicht die Finsterwalder von ihrer Sangesfreude und sogar ihrer Opferwilligkeit für den edlen Gesang kündeten.


Und die wirklichen Finsterwalder? Im November 1899 erfuhren sie von dem Berliner Schlager. Begeistert waren sie zunächst nicht. All zu sehr mussten sie fürchten, dass es weniger ihre Sangeslust war, die Wilhelm Wolff propagierte sondern dass es ihren skurrilen  Ortnamen als Synonym für die hinterwäldliche Provinz benutzte.

Erste bildliche Darstellungen der Finsterwalder Sängertypen  bestätigen diesen Verdacht. Als schräge und wenig seriöse Herren zierten sie zahlreiche Postkarten. Aber die Stadt Finsterwalde wurde bekannt. Von Lübeck bis Freiburg und von Breslau bis Aachen wusste man nun, wo die ausgelassensten  Sänger lebten. Glücklicherweise besaßen viele Finsterwalder genügend Humor und wohl auch Lebensklugheit, um sich nach eigenem Zieren an die Spitze der Finsterwalder Sänger zu stellen und das Lied für sich zu nutzen.

1901 entrollte der Finsterwalder Männergesangsverein „Liedertafel“ im Spreewald eine Fahne mit der Aufschrift „Wir sind die Sänger aus Finsterwalde“, und die lokale Zeitung „Niederlausitzer Anzeiger“ prägte den Begriff der Sängerstadt Finsterwalde. Ein positiveres Image konnte man sich kaum wünschen. Die Stadt, die früher mit einem der unfreundlichsten Ortsnamen leben musste, konnte sich rühmen, Hauptstadt des fröhlichen und geselligen Gesangs zu sein. Das neue Attribut für Finsterwalde durfte nun freilich nicht nur leeres Versprechen bleiben.

Der Anspruch, Sängerstadt zu sein, musste eingelöst werden. Auf lange und qualitativ reiche Chortradition ließ sich gut aufbauen. Schließlich zählte die  Kantorei mit ihrer belegten Geschichte seit 1565  zu den ältesten Chören in Brandenburg, und die „Liedtafel“ gehörte zu jenen Chören, die schon beim ersten Deutschen Sangesbundfest 1865 in Dresden zu Gast waren.

Nun, mehr als hundert Jahre nachdem das Sängerlied das erste Mal erklang, hat das Chorwesen in unserer Stadt wohl seinen bisher reifsten Entwicklungsstand erreicht. Ungerecht wäre es, einen der zahlreichen und guten Chöre besonders zu benennen. Eines muss allerdings ins rechte Licht gerückt werden: Die Sänger von Finsterwalde sind heute wenigstens zur Hälfte Sängerinnen. Wohltuend haben sich zum ursprünglichen Klang von Tenor und Bass nun auch Sopran und Alt hinzugestellt.

Zum Ruf als Sängerstadt trägt neben dem Chorgesang besonders das Sängerfest bei. Seit 1954 wird es gefeiert und entwickelt sich insbesondere seit 1992 zum größten und wohl auch musikalischsten Volksfest der Niederlausitz. Die ganze Stadt, all ihre Bewohner und tausende Gäste stimmen dann ein in die Hymne „Wir sind die Sänger von Finsterwalde“. Damit ist gesichert, dass Wilhelm Wolffs Liedzeile noch ein weiteres Jahrhundert erklingen kann und die Erfolgsgeschichte des Sängerliedes viele neue Kapitel erhält und noch lange währt.

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